Der Rote Salon schließt die Raumflucht der
Gartenfassade ab und diente Gotter einst als Arbeitszimmer. Seinen Namen erhielt
er von der im 19. Jahrhundert eingebrachten roten Stofftapete. Zu Gotters Zeiten
dürfte er eher als räumliche Entsprechung zum Festsaal gestaltet gewesen sein.
Ebenso sind nur noch einzelne Ausstattungsstücke aus dem 18. Jahrhundert
vorhanden. Die zahlreichen nach Gotter folgenden Besitzer des Hauses hatten
offenbar nicht das rechte Gespür für das künstlerische Kleinod, das sie,
meist nur für kurze Zeit, in den Händen hielten. So wurde u. a. die wertvolle
Bibliothek schon im 19. Jahrhundert aufgelöst, manche Gemälde und
Möbelstücke verkauft, anderes beim Auszug mitgenommen. Auch nach 1945, als das
Schloss eine zeitlang als Wohnmöglichkeit für Umsiedler und später als
Kinderheim genutzt wurde, hatte man keinen Sinn für dieses wenig brauchbare
Erbe. Von der Kunst wurde man nicht satt. Deshalb darf man es wohl als
glücklichen Umstand betrachten, dass dennoch so viel Sehenswertes erhalten
blieb. Die meisten heute gezeigten Ausstattungsstücke stammen allerdings aus
Beständen von Museen und aus anderen Schlössern.
Text und Bilder: Faltblatt "Schloss Molsdorf" |