Historie der Citadelle Petersberg

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Bild: 2001-06-27, W. Scharf, Erfurt,  Oberstleutnant a. D.

Grundsteinlegung
Am 1.6.1665 wurde der Grundstein zu einer der wenigen, heute noch in wesentlichen Teilen erhaltenen Zitadelle des 17. Jhd. in Deutschland gelegt.

Auftraggeber
Auftraggeber war der Fürstbischof von Mainz und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Philip von Schönborn.

Vorgeschichte
Frühzeitig diente der weit in den mittelalterlichen Stadtkern Erfurts ragende Petersberg als Kult- und Zufluchtsstätte, als fränkisches Kastell und als Areal für das Benediktinerkloster St. Peter und Paul, das dem Berg seinen Namen gab.

Italienische Bauperiode
Italienische Steinmetze und Maurer haben unter der Leitung des italienischen Baumeisters Antonio Petrini bereits in knapp drei Jahren von 1665-68 vier gewaltige Bastionen und das Torhaus mit barockem Portal errichtet. Weitere vier Bastionen kamen bis um 1700 zur Ausführung.

Französische Bauperiode
Nach der Errichtung des Kernwerks der Festung im neuitalienischen Befestigungssystem, wurde unter der Leitung eines weiteren Hofbaumeisters des Mainzer Kurfürsten, Maximilian von Welsch, das Vorfeld der Zitadelle nach der 1. Manier des französischen Festungsbaumeistes Vauban ausgebaut.

Einfluß Napoleons
1812-13 ließ der französische Kaiser, Napoleon Bonaparte, die Zitadelle verstärken. Gegenüber den zahlenmäßig weit überlegenen preußischen Belagerern bestand sie im November 1813 ihre einzige Bewährungsprobe.

Preußische Bauperiode
Ab 1816 bis 1868 erfolgte dann der Ausbau nach dem neupreußischen Befestigungssystem, von dem die "Neue Wache", die Defensionskaserne, Pulvermagazine, Caponnieren, Zisternen sowie die Kriegsbäckerei mit bombensicherer Abdeckung noch erhalten sind.

Bedeutung des Bauwerkes
Damit stellt sich heute die Zitadelle Petersberg als ein Spiegelbild europäischer Festungsbaukunst des 17. bis 19. Jhd. dar.

Ausblick
Mit der Entscheidung des Thüringer Landesamtes für Denkmalpflege und der Stadt Erfurt das bedeutende profane Denkmal zu sichern, zu sanieren und einer sinnvollen, öffentlichkeitswirksamen Nutzung zuzuführen, wurde bereits 1991 die Grundlage für die Aufwertung eines bisher stark vernachlässigten Stadtareals gelegt.

So hat sich der Petersberg, einst berühmte Stadtkrone und Ort bedeutender geschichtlicher Ereignisse bereits wieder zum unverzichtbaren Besichtigungspunkt in der Erfurter Altstadt entwickelt.

Text: Karsten Grobe, Erfurt


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04.10.2005


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